Bildungsmaterialien für eine sozial-ökologische Transformation

Von Arabica bis Robusta

Die TN erarbeiten die Geschichte des Kaffeehandels anhand von ausgewählten Ereignissen auf einem Zeitstrahl von 1140 bis heute. In Kleingruppen werden verschiedene vorgegebene Ereignisse zeitlich eingeordnet. Anschließend stellen die TN Bezüge zum heutigen Kaffeehandel her und entwickeln Handlungsoptionen.

Vorbereitung
Die Vorbereitung richtet sich nach der Anzahl der TN. Für jede Kleingruppe (sechs bis acht Personen pro Gruppe sind ideal) werden folgende Vorbereitungen vorgenommen:
Die Anleitenden visualisieren pro Gruppe eine Zeitleiste mit dem Zeitraum 1140 bis heute auf dem Boden, z. B. mit Moderationskarten und Kreppband. Dabei muss zwischen dem ersten und dem letzten Datum genügend Platz bleiben, um neun Briefumschläge zu platzieren.
Die Anleitenden bereiten pro Kleingruppe neun Umschläge vor: In jedem Umschlag wird ein geschichtliches Ereignis (siehe Arbeitsmaterial „Ereigniskarten“) versiegelt. Die Umschläge werden zudem außen mit der passenden Überschrift versehen (siehe Arbeitsmaterial „Überschriften“).

Durchführung
1. Gruppenarbeit: zeitliche Einordnung der Ereignisse (25 Minuten)
Die Gruppe wird in Kleingruppen à sechs bis acht Personen aufgeteilt. Jeder Gruppe wird ein Zeitstrahl zugewiesen und sie erhält die neun beschrifteten Umschläge mit den Ereigniskarten. Die TN diskutieren, wann welches Ereignis vermutlich stattgefunden hat und platzieren die Umschläge entsprechend auf dem Zeitstrahl. Anschließend öffnen sie die Umschläge, prüfen ihre Zuordnung und korrigieren sie gegebenenfalls. Danach kommen die Gruppen wieder zusammen. Es werden Verständnisfragen geklärt und bei Bedarf der „Dreieckshandel“ in Form eines kurzen Vortrags eingeführt. Dieser kann je nach Zeitkontingent auch mit einem Videoausschnitt historisch untermauert werden (siehe Tipps für Anleitende).

2. Gruppenarbeit (20 Minuten)
Es werden neue Kleingruppen mit jeweils etwa vier Personen gebildet. In diesen Gruppen diskutieren die TN folgende Fragen. Die wichtigsten Ergebnisse werden auf Moderationskarten visualisiert:

3. Vorstellung der Ergebnisse (15 Minuten)
Die Gruppen präsentieren ihre wichtigsten Ergebnisse in der Gesamtgruppe. Die beschriebenen Moderationskarten der Gruppen werden an einer Pinnwand geclustert, sodass Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Diskussionen sichtbar werden.

4. Auswertung (10 Minuten)
Folgende Impulsfragen können die Einheit abrunden:

Wo ist das Problem?

Im Stationenlauf „Wo ist das Problem?“ setzen sich die Teilnehmenden mit Akteur*innen im Lebensmittelbereich tiefergehend auseinander. Anhand einer Vielzahl von Texten und Graphiken erfahren sie Details zu Machtkonzentrationen im Einzelhandel, zu Konzernen der Lebensmittelindustrie, zur Agrarlobby in Deutschland und zum Lobbying auf EU-Ebene. Die Informationen reflektieren sie jeweils mit der Frage: „Wo ist das Problem?“ Im Anschluss setzen sie die verschiedenen Akteur*innen miteinander in Beziehung und diskutieren, welche Auswirkungen die Machtkonzentration und die Verstrickungen auf unsere Lebensmittel haben.

Methodenbeschreibung zum Download:

Methodenbeschreibung_Wo-ist-das-Problem2

Für die ausführliche Beschreibung von Vorbereitung und Durchführung bitte die pdf Datei „Methodenbeschreibung“ öffnen.

Werkzeuge für Ernährungsdemokratie

Anhand des Artikels „Ernährungspolitische Vielkönner“ befassen sich die Teilnehmenden mit den Möglichkeiten, Ernährungspolitik nicht mehr internationalen Märkten und Konzernen zu überlassen, sondern auf die lokale Ebene zurückzuholen. Anschließend werden die wichtigsten Aspekte in der Gesamtgruppe zusammengetragen und gemeinsam diskutiert. Die Methode bietet in Form von kurzer Textarbeit Anregungen für die Demokratisierung des Ernährungssystems nach dem Motto „Think global – act local“.

Methodenbeschreibung_Werkzeuge-für-Ernährungsdemokratie

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Wer hilft hier eigentlich wem?

Im Gruppenpuzzle setzen sich die Teilnehmenden in einer ersten Phase anhand von Texten mit jeweils einem von vier Aspekten der aktuellen Entwicklungszusammenarbeit auseinander.
In einer zweiten Phase mischen sie sich neu, sodass sich Teilnehmende aller vier Themen in jeder neuen Gruppe befinden. Dort führen sie ihr jeweiliges Wissen zusammen und hinterfragen gemeinsam die derzeitigen Strömungen in der Entwicklungspolitik, auch im Hinblick auf die koloniale Vergangenheit Europas.

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Wer fängt den dicksten Fisch?

Die Teilnehmenden spielen in vier Gruppen (EU, China, Mauretanien und Senegal) gegeneinander.
Ihr Ziel ist es, möglichst viele Fische aus einer gemeinsamen Fischfangregion innerhalb von 6 Jahren/Spielrunden zu fangen, wobei sich der Fischbestand regeneriert… Am Ende der 6 Runden erfolgt eine Spielreflexion und Diskussion zum Thema Überfischung.
Methodenbeschreibung_Wer-fängt-den-dicksten-Fisch

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Wem gehört das Land?

In dieser Methode lernen die Teilnehmenden unterschiedliche Perspektiven auf das Thema Landgrabbing, die Akteur*innen und deren Motive kennen. Mithilfe von Akteur*innenkarten nehmen sie eine akteur*innenspezifische Perspektive ein und bilden Interessengruppen mit anderen Teilnehmenden. In diesen Kleingruppen tauschen sie sich aus und erarbeiten eine Präsentation für das Plenum. Dort treffen die verschiedenen Perspektiven im Plenum aufeinander und die TN diskutieren die Motive und Zusammenhänge innerhalb der Landgrabbing-Dynamik und den Bezügen zum Wirtschaftswachstum.

Triebkräfte des Wachstums

Die Methode gibt anhand von kurzen fiktiven Geschichten Einblick in die Wachstumszwänge der kapitalistischen Marktwirtschaft. In drei Kleingruppen wird untersucht, welche Triebkräfte auf verschiedene Akteur*innen unseres Ernährungssystems (hier exemplarisch: Konsument*in, Unternehmer*in aus der  Milchwirtschaft und Politiker*in) wirken und wie sie diese reproduzieren. Anschließend werden die Ergebnisse in einem Schaubild zusammengetragen.

Vorbereitung
Die Geschichten der drei Akteur*innen werden auf drei Tischen im Raum verteilt (Material: Personenbeschreibung) und jeweils die entsprechende Moderationskarte mit dem Namen der Person dazugelegt. Auf jedem Tisch liegen außerdem Papier, Moderationskarten und Stifte. Folgende Begriffe (Triebkräfte) werden zunächst lose auf Karten an den Rand der Pinnwand gehängt:
Angst vor Arbeitslosigkeit / Konkurrenz / Nachfrage nach neuen Produkten / Produktivitätssteigerung / Profitorientierung / Stabilität der Sozialsysteme /
Standortwettbewerb / Verfügbarkeit „billiger“ Rohstoffe und Arbeitskräfte / Wachstumskultur / Wachstumspolitik / Werbung / Zinsen

Durchführung
1. Die TN teilen sich in drei selbst gewählte Gruppen auf. Jede Gruppe setzt sich an einen
der drei Tische und beschäftigt sich dort mit einem/r der drei Akteur*innen.
2. Die TN lesen sich zunächst die Geschichte durch. Anhand des beiliegenden Arbeitsauf-
trages tauschen sie sich dann über die Wachstumszwänge der jeweiligen Person aus.
Für die Präsentation bereitet jede Gruppe ein gemaltes Porträt ihres Akteurs/ihrer
Akteurin vor.


3. Die erste Gruppe präsentiert nun ihre Figur. Sie pinnt ihr Porträt an eine Pinnwand und
erklärt, welche Rolle sie im Ernährungssystem einnimmt (Konsument*in, Unternehmer*in,
Politiker*in). Entprechend der Aufgabenstellung auf den Arbeitsblättern erläutert die Gruppe,
warum und wie ihre Person zu Wirtschaftswachstum beiträgt. Im zweiten Schritt werden
von den am Rand hängenden Begriffen diejenigen der Person zugeordnet, von denen
sie angetrieben wird. Die Schritte werden durch die zweite und dritte
Gruppe wiederholt. Die Gruppen pinnen ihre Personen so an die Pinnwand, dass alle drei
Personen in einem Dreieck zueinander hängen. Falls einige der Begriffe (Triebkräfte) auf meh-
rere Personen zutrifft, können diese zwischen zwei Personen oder in der Mitte aller drei Per-
sonen angebracht werden. Die Teilnehmenden können nach jeder Präsentation vertiefende
Rückfragen an die jeweils präsentierende Gruppe stellen.

Danach werden die Begriffe/Triebkräfte des Wachstums, die evtl. übrig geblieben sind,
thematisiert und ggf. in das Schaubild eingefügt.


5. Zum Schluss wird das Schaubild, das bisher eine nationale Ökonomie darstellt, in den internationalen Kontext eingebettet. Insbesondere anhand der Triebkräfte „Standortwettbewerb“
und „Konkurrenz“ kann aufgezeigt werden, wie diese Triebkräfte auch im Verhältnis von
Staaten zueinander wirksam sind. Anhand der Karte „Verfügbarkeit ‚billiger‘ Rohstoffe und
Arbeitskräfte“ sollte auf Ausbeutungsverhältnisse zwischen globalem Norden und Süden
und auf die Ausbeutung der Natur (z. B. für die Futterproduktion) aufmerksam gemacht werden, die globales Wachstum überhaupt erst ermöglichen

Auswertung
Mögliche Diskussionsfragen auf der Grundlage
des Schaubilds sind:
– Woher kommen diese „Triebkräfte“ des Wachstums? Gab es sie schon immer?
– Wie „zwingend“ sind die Wachstumszwänge, in denen sich die Personen befinden? Welche Triebkräfte sind besonders entscheidend?
– Könnten die Figuren in ihrer jeweiligen Situation anders agieren? Wenn ja, wie? Unter welchen Umständen wäre das einfacher?
– Welchen Einfluss haben die Triebkräfte auf die Produktion unserer Nahrungsmittel?
– Haben wir als Gesellschaft ein Interesse daran, diese Triebkräfte zu verändern oder zu entschärfen? Wenn ja, wo haben wir eurer Meinung nach Möglichkeiten dazu?
– Wo seht ihr im gesellschaftlichen und internationalen Rahmen wirkmächtige Interessen und
Positionen, die einer Veränderung dieser Dynamiken entgegenstehen? Was macht sie eurer Meinung nach so wirkmächtig (vor allem im Globalen Norden)? Wo seht ihr Möglichkeiten, diese Machtkonzentration zu beschränken?

Varianten

Bei größeren Gruppen können pro Akteur*in zwei Kleingruppen gebildet werden, die an denselben Texten arbeiten und sich bei der Vorstellung vor der Gesamtgruppe ergänzen.
Bei Gruppen mit viel Vorwissen müssen die Triebkräfte nicht auf Moderationskarten vorgegeben
werden, sondern können von den Teilnehmenden selbst aus den Texten gefiltert werden. Auch können in diesem Fall bereits weiterführende Auswertungsfragen in die Arbeitsgruppen gegeben werden.

Zur Einleitung gehört der Hinweis auf die geschlossene Volkswirtschaft. Es geht also erst einmal
darum, wie die Akteur*innen im eigenen Land zu Wirtschaftswachstum beitragen. Zum Schluss der Methode sollte allerdings die Einbettung in die Weltwirtschaft thematisiert werden.
Es bietet sich an, sich für diese Methode inhaltlich gut vorzubereiten. Für den Einstieg empfehlen wir das Kapitel 5 „Triebkräfte des Wachstums“ aus Schmelzer/Passadakis 2011:Postwachstum (Material)
Zudem ist es sinnvoll, sich über Entwicklungen in der Milchwirtschaft als aktuelles Beispiel
zu informieren. Dazu eignet sich die Studie im Auftrag von Bündnis 90/Die Grünen (2015): Zukunft der Milcherzeugung in Deutschland, https://www.gruene-bundestag.de/fileadmin/medi/gruenebundestag_de/themen_az/agrar/PDF/BAR_Bericht_Zukunft_Milch_2015_final.pdf

Möglichkeiten zur Weiterarbeit

Weiterführend bietet es sich an, die Rolle der EU und ihre Agrarpolitik bei der Regulation von Wachstumstreibern zu thematisieren.

Tomaten-Rallye

Dieses Brettspiel veranschaulicht auf lebhafte und lustige Weise den Weg einer Tomate. Anhand von Spielfiguren und Aktionskarten verfolgen die TN das Ziel, so viele einst gepflückte Tomaten vom Strauch auf dem Teller landen zu lassen – dabei landen immer wieder Tomaten aus unterschiedlichen Gründen in der Tonne. Die Methode dient einem lockeren Einstieg in die Themen Lebensmittelverluste und -verschwendung.

Für die ausführliche Beschreibung von Vorbereitung und Durchführung bitte die pdf Datei „Methodenbeschreibung“ öffnen.

Präsentation Lebensmittel zum Zweck

Diese Präsentation eignet sich als Einstieg in die Arbeit mit einer Gruppe zum Thema Ernährung und Wirtschaftswachstum und behandelt folgende Aspekte:

Politischer Suppentopf

Beim gemeinsamen Schnippeln, Kochen und Essen werden Alternativen zum gegenwärtigen, industrialisierten Landwirtschafts- und Ernährungssystem vorgestellt, diskutiert und Pläne für ein zukunftsfähiges Landwirtschafts- und Ernährungssystem geschmiedet.

Für die ausführliche Beschreibung von Vorbereitung und Durchführung bitte die pdf Datei „Methodenbeschreibung“ öffnen.

Mesoamérica resiste!

Diese Methode greift sehr anschaulich anhand von eindrucksvollen Bildern das Thema Maisanbau in Zentralamerika, dessen soziale Bedeutung, koloniale Geschichte und neoliberale Gegenwart auf. Zunächst interpretieren die Teilnehmen selbständig vier Szenen aus der Grafik „Mesoamérica resiste!“ des Beehive Design Collective. Anschließend recherchieren sie Hintergrundinformationen zu ihren Bildern, stellen diese den anderen TN vor und setzen die Szenen miteinander in Zusammenhang. In der Auswertung diskutieren sie dann über die Zusammenhänge zwischen der Kolonisierung und dem derzeitigen Wirtschaftssystem.

Methodenbeschreibung_Mesoamérica-resiste

Für die ausführliche Beschreibung von Vorbereitung und Durchführung bitte die pdf Datei „Methodenbeschreibung“ öffnen.

Kleine Bühnen, große Themen

Mit dieser Methode werden den Teilnehmenden verschiedene komplexe Themenbereiche aufgezeigt, die im Zusammenhang von Wirtschaftswachstum und Ernährung stehen. Dafür werden diese Themen in Kleingruppen bearbeitet und die Inhalte als szenisches Spiel den anderen Gruppen präsentiert.

Vorbereitung
Die Infoblätter werden ausgedruckt und ein Flipchart bzw. Metaplan und Marker werden bereit gelegt.

Durchführung

  1. Zu Beginn wird der Gruppe die Frage gestellt: Welche Themen fallen euch ein, wenn ihr Wachs-
    tum und Ernährung hört? Diese Frage wird auf einer Moderationskarte notiert und in die Mitte
    eines Flipcharts/Metaplans gelegt. Nun werden die TN gebeten, ihre Antworten auf dem Flipchart
    zu notieren. Dafür hat die Gruppe 5 Minuten Zeit.
  2. Anschließend wird die Gruppe in 3-5 Kleingruppen zu 3-5 TN aufgeteilt. Jede Gruppe erhält
    nun eines der Infoblätter, ohne, dass die TN die Themen der jeweils anderen Gruppen sehen
    können.
  3. Die Kleingruppen haben nun 25 Minuten Zeit, um die Texte zu lesen und sich darüber auszutauschen. Außerdem haben sie die Aufgabe, die Inhalte und wichtigsten Aussagen der Texte
    in Form einer kleinen Theatersequenz von 2-3 Minuten vorzubereiten. Hierfür sind unterschiedliche Räume bzw. Bereiche hilfreich, damit die Gruppen möglichst wenig voneinander mitbekommen.
  4. Während der Gruppenphase wird im Raum eine „Bühne“ vorbereitet. Je nach Möglichkeiten reicht
    eine mit Kreppband gezogene Linie auf dem Boden, um die Bühne darzustellen.
  5. Anschließend kommen alle Gruppen wieder zusammen. Die Szenen werden nacheinander vorgespielt und das „Publikum“ hat die Aufgabe, nach jeder Darstellung zu erraten, welches
    Thema dargestellt wurde. Um die Theatersequenzen einzuleiten, kann das „Publikum“ oder der/
    die Teamende vor jedem Durchlauf ein Startsignal geben. Ist die Sequenz zu Ende, kann
    dies mit einem Applaus unterstrichen werden.
  6. Nach jeder Präsentation und dem Erraten des Themas erläutern die darstellenden Gruppen
    jeweils, worum es in ihrer Auseinandersetzung ging und welche Aspekte ihnen wichtig waren.
    Dann folgt die nächste Gruppe nach dem selben Ablauf, bis alle Gruppen ihre Szenen präsentiert
    haben.

    Auswertung
    Alle TN schütteln ihre Rollen ab und die anleitende Person eröffnet einen abschließenden Austausch anhand der Leitfrage:

Varianten
Bei einer kleinen Gruppe oder sehr begrenzter Zeit können auch einzelne Themen ausgewählt
werden, es sollten aber wenigstens drei Präsentationen erfolgen.

Jetzt neu!

In Kleingruppen entwickeln die Teilnehmenden in einem kreativen Prozess ein eigenes neues Produkt. Dies präsentieren sie den anderen Teilnehmenden in Form eines Werbespots. Im Anschluss daran reflektieren sie darüber, auf welchen Grundannahmen ihre Produktentwicklung basiert und welche Konsequenzen die Wachstumslogik für die Produktion unserer Lebensmittel hat. Im Anschluss kann eine Präsentation zu Zusatzstoffen in Lebensmitteln gezeigt werden.

Für die ausführliche Beschreibung von Vorbereitung und Durchführung bitte die pdf Datei „Methodenbeschreibung“ öffnen.

Feld-Markt-Teller-Tonne

Die Methode hat zum Ziel, die verschiedenen Schritte von der Produktion über die Verteilung, den Konsum und die Entsorgung im Ernährungsbereich und deren Zusammenhänge zur wachstumsorientierten Wirtschaft zu beleuchten. Dafür tauschen sich die Teilnehmenden anhand verschiedener Fotos und ihren Assoziationen zu diesen aus und diskutieren über die Zusammenhänge von Wirtschaftswachstum und Ernährung.

Arbeitsmaterial zum Download:

Vorbereitung

Die Fotos werden ausgedruckt. Auf vier Tischen werden Flipcharts und Marker bereitgelegt und auf die Mitte der Flipcharts jeweils eines der Fotos geklebt.

Durchführung

1. Stille Diksussion (5 Min.)

Die Teilnehmenden laufen jede*r für sich um die einzelnen Tische herum und schauen sich die Bilder an. Sie haben dabei die Aufgabe, ihre Antworten auf die Frage: Welche Assoziationen/Themen/Gedanken rufen die Bilder in dir hervor? auf dem dazugehörigen Flipchart zu notieren. Dabei kannbereits Geschriebenes kommentiert und ergänztwerden.

2. Kleingruppenarbeit (ca. 20 Min.)

Im nächsten Schritt bilden sich zu jedem der entstandenen Plakate Kleingruppen. Diese fassen dieKommentare und Gedanken der Stillen Diskussionfür ihr Plakat zusammen und ergänzen anschlie-ßend weitere Ideen und Assoziationen anhand derLeitfrage: Welche Themen werden mit dem Bild und den Kommentaren angesprochen? Es kann hilfreichsein, die wichtigsten Aussagen auf dem Flipchart zu markieren oder an einer Stelle zusammenfassend neu zu schreiben.

3. Präsentationen (ca. 25 Min.)

Anschließend präsentieren die Kleingruppen nacheinander die Zusammenfassungen der Plakate inder Reihenfolge Produktion, Verteilung, Konsum,Entsorgung. Dabei werden die Plakate von links nach rechts nebeneinander aufgehangen. Sofernvon den Gruppen noch keine Überschrift für ihr Plakat genannt wurde, kann der/die Teamer*innach allen Präsentationen die Plakate mit den vor-geschlagenen Überschriften bezeichnen, in dem er/sie jeweils eine Moderationskarte mit „Produktion“,„Verteilung“, „Konsum“, „Entorgung“ über das ent-sprechende Plakat hängt.Während der Präsentationen können Verständnisfragen gestellt werden. Eine weiterführende Diskussion sollte jedoch an dieser Stelle noch nichterfolgen. Dies geschieht im letzten Schritt.

4. Auswertung und Diskussion (ca. 20 Min.)
Wenn alle Schaubilder hängen, diskutiert die Gruppe gemeinsam über die Inhalte und Zusammenhänge. Dafür können folgende Fragen als Impulse von der/dem Teamenden eingebracht werden:
– Was denkt ihr zu dem Schaubild?
– Welche Zusammenhänge seht ihr zwischen den verschiedenen Plakaten?
– Welche Aspekte seht ihr problematisch? Was glaubt ihr, wie kommt es zu diesen?
– In welchen Situationen und Orten sind die Dinge, die ihr identifiziert habt, in der Realität erfahrbar und sichtbar?
– Was glaubt ihr, welche Rolle könnte Wirtschaftswachstum in diesem Zusammenhang spielen?
– Gibt es Aspekte, die fehlen?
– Kennt ihr alternative Ansätze und Möglichkeiten entlang der Produktionskette?


Möglichkeiten zur Weiterarbeit
Es kann mit der Methode „Triebkräfte des Wachstums“ weitergearbeitet werden. Die Gruppe
kann sich auch direkt mit alternativen Ansätzen im Bereich des Lebensmittel- und Ernährungssektors auseinandersetzen.

Fakten Fakten Fakten

In dieser bewegten Methode beantworten die Teilnehmenden in Form eines Quiz Fragen zum Thema Wirtschaftswachstum im Ernährungskontext. Das Quiz kann als Einstieg, zur Wiederholung des zuvor Erarbeiteten oder zur Auflockerung eingesetzt werden.

Vorbereitung
Es werden im Raum zwei parallele Stuhlreihen so aufgebaut, dass es für jede Teilnehmer*in einen
Stuhl gibt und die Teilnehmenden hinter-einander mit dem Blick nach vorne sitzen können. Vorne
wird im Abstand von ca. 3 Metern zu den beiden ersten Stühlen ein gut erreichbarer Buzzer (Topf mit Löffel, Glocke o. ä.) aufgebaut. Alternativkönnen die TN auch hintereinander stehen.

Durchführung
Die Teilnehmenden werden gebeten, auf den Stühlen Platz zu nehmen. Die beiden Stuhlreihen bilden nun zwei Gruppen, die gegeneinander antreten. Der/Die Teamende erklärt kurz den Ablauf des Quiz.
Folgende Regeln gelten:
– Wenn eine Frage vorgelesen wurde, dürfen die Teilnehmenden, die auf den vordersten Stühlen sitzen, zum Buzzer laufen und buzzern.
– Die Person, die zuerst den Buzzer gedrückt hat, darf die Antwort geben. War die Antwort falsch, bekommt die Person der anderen Gruppe die Möglichkeit, zu antworten.
– Jedesmal, wenn eine Gruppe eine richtige Antwort gegeben hat, rücken die Gruppenmitglieder einen Stuhl nach vorne auf. Die Person, die die richtige Antwort gegeben hat, setzt sich auf den hintersten, frei gewordenen Stuhl.
– Wenn eine Gruppe das dritte Mal hintereinander die Frage richtig beantwortet hat, rotiert die andere Gruppe ebenfalls, in dem alle einen Stuhl nach vorne aufrücken und die vorderste Person auf den hinten frei gewordenen Stuhl rückt.

Das Quiz ist beendet, wenn eine Gruppe einmal komplett auf den Stühlen rotiert ist, sodass wieder
die Person vorne sitzt, die am Anfang vorne war, oder wenn alle Fragen vorgelesen wurden.
– Es dürfen nur die Personen zum Buzzer laufen und Antworten geben, die auf dem vordersten
Stuhl sitzen. Allerdings können die hinteren Gruppenmitglieder Antworten nach vorne flüstern, um die erste Person zu unterstützen.
Nun liest der/die Teamende die Fragen vor (Beispielfragen siehe Material). Nach der Beantwortung
kann jeweils eine kurze (!) Auseinandersetzung mit der Frage erfolgen.
Im Anschluss an das Quiz können offene Fragen geklärt werden oder Themen gesammelt werden,
die die Teilnehmenden im weiteren Seminarverlauf stärker beleuchten möchten.

Erzähl doch mal…

In einem ersten Schritt führen die Teilnehmenden Gespräche mit Menschen aus ihrem persönlichen Umfeld, die älter als 50 Jahre sind. Darin erkunden sie, wie sich der Umgang mit Lebensmitteln und die Essenskultur über die vergangenen Generationen verändert hat. In einem zweiten Schritt stellen sie ihre Ergebnisse in Bezug zur gesamtgesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung vor.

Für die ausführliche Beschreibung von Vorbereitung und Durchführung bitte die pdf Datei „Methodenbeschreibung“ öffnen.

Die Zukunft schon heute?

In dieser Methode entwerfen die Teilnehmer*innen ein Schaubild zu ihren Visionen für ein ideales zukünftiges Ernährungssystem. Sie setzen sich dabei individuell und im Austausch mit der Gruppe mit der Frage auseinander, welche Elemente davon bereits heute existieren und was es bräuchte, um ihre Visionen Wirklichkeit werden zu lassen.

Für die ausführliche Beschreibung von Vorbereitung und Durchführung bitte die pdf Datei „Methodenbeschreibung“ öffnen.

Die Bio-Illusion

Die Teilnehmenden erhalten anhand der Arte-Dokumentation „Die Bio-Illusion: Massenware mit Ökosiegel“ einen Einblick in die Entwicklung und die Widersprüchlichkeiten der Biolandwirtschaft auf dem Weg von einer Nischenbewegung hin zu einem Massenprodukt. Dafür sehen sie zunächst die Dokumentation und diskutieren im Anschluss zentrale Fragen des Film. Den Link zum Film findet ihr hier.

Für die ausführliche Beschreibung von Vorbereitung und Durchführung bitte die pdf Datei „Methodenbeschreibung“ öffnen.

Der laufende Austausch

Diese Methode hat zum Ziel, einen Einstieg in das Thema „Wachstum und Ernährung“ zu schaffen.
Sie greift auf bestehendes Wissen der Teilnehmenden zurück und verdeutlicht die Verbindungspunkte zwischen Lebensmitteln und unserem Wirtschaftssystem.

Vorbereitung
Hinweis: Genug Platz, damit sich die Teilnehmenden frei bewegen können.

Der/die Teamende bereitet den Raum vor. Dazu wird eine große Fläche freigeräumt und die Technik
so aufgebaut, dass die Präsentation und die Musik abgespielt werden können. Von den in der Präsentation dargestellten Produkten sucht sich der/die Teamende 5-6 für seine/ihre Gruppe passende Bilder aus. Die Produkte können so ausgesucht werden, dass sie bereits in das Thema überleiten, das im weiteren Seminarverlauf bearbeitet werden soll.

Durchführung
1. Der/die Teamende erklärt zuerst den gesamten Ablauf der Methode. Dabei formuliert er/sie, dass die Teilnehmenden mit Einsetzen der Musik durch den Raum laufen und bei einem Stopp der Musik sich mit einer jeweils anderen Person zu der immer gleichen Fragestellung austauschen sollen: „Welche Gedanken kommen euch, wenn ihr das Bild seht? Welchen Zusammenhang seht ihr zum Thema Wirtschaftswachstum?“
2. Nun startet der/die Teamende die Musik und stoppt nach ca. 45 Sekunden. Wenn sich Zwei-
ergruppen gefunden haben, zeigt er/sie das erste Bild der Präsentation. Nach ca. 2 Minuten
spielt der/die Teamende erneut Musik ab. Dieser Vorgang wird wiederholt bis alle Bilder gezeigt
wurden.


Auswertung
3. Danach bittet er/sie alle Teilnehmenden, zum Austausch in einem Stuhlkreis zusammen
zu kommen. Mögliche Auswertungsfragen können sein:

Für die Weiterarbeit bietet sich an, die Ergebnisse der Auswertung zu visualisieren, beispielsweise in Form eines Mindmaps.

Da steckt noch mehr dahinter

Ziel der Methode ist es, die Teilnehmenden für verschiedene Aspekte zu sensibilisieren, die neben den bekannten Eigenschaften, noch in Lebensmitteln stecken, um nachhaltige Konsumentscheidungen treffen zu können Dafür versuchen die Teilnehmenden in verschiedenen Teams in kurzer Zeit Produkte nach unterschiedlichen Kriterien in einem Supermarkt zu finden und sich über diese in einer gemeinsamen Diskussion auszutauschen.

Ablauf

Vorbereitung

Es sollte vorab geklärt werden, welche Supermärkte in der Umgebung für die Rallye geeignet sind. Die Arbeitsaufträge und Laufzettel werden entsprechend der Anzahl der TN ausgedruckt.

Durchführung

1. Zunächst wird die Gruppe in Kleingruppen aufgeteilt. Dabei bilden jeweils 4 TN ein Team, das sich nochmals in zwei Teams (A und B) aufteilt. Bei der Mindest-TN Zahl von acht Personen spielen also zwei Teams gegeneinander.

2. Nun erläutert der/die Teamende den Ablauf der Rallye:
– Jedes Team besteht aus zwei Unterteams A und B, die zwar getrennt die Rallye-Aufgaben bearbeiten, aber im weiteren Verlauf als Team zusammenarbeiten.
– Jedes Unterteam bekommt einen Arbeitsauftrag und einen entsprechenden Laufzettel mit Rallye-Aufgaben, für dessen Bearbeitung insgesamt 20 Minuten zur Verfügung stehen.Dabei laufen alle Unterteams für sich allein durch den Supermarkt, ohne mit den anderen Teams zu sprechen.
– Nach 20 Minuten müssen alle Teams wieder am Eingang des Supermarkets ankommen und die Rallye ist vorbei.

3. Alle Teams gehen jetzt gemeinsam zum Supermarkt. Vor dem Eingang gibt die anleitende Person jedem Team einen Arbeitsauftrag und den entsprechenden Laufzettel A oder B. Jedes Team sollte die Möglichkeit haben, mit einer Uhr oder Stoppuhr, die vor Ort vereinbarte Zeit (20 Minuten Countdown oder Uhrzeit festlegen) selbst einzuhalten.

4. Auf ein Startsignal beginnen alle Teams mit der Rallye.

5. Nach 20 Minuten kommen alle Teams wieder am Eingang des Supermarktes zusammen und gehen gemeinsam zum Seminarraum zurück.

6. Dort setzen sich die Teams, jeweils bestehend aus Gruppe A und B, zusammen und tauschen sich für 10 Minuten über ihre Ergebnisse aus. Sie werden gebeten, eine gemeinsame Aussage (1 Satz) zu der überraschensten Erkenntnis aus der Rallye auf einem A4-Blatt zu formulieren.

7. Anschließend kommen alle wieder im Plenum zusammen und die Teams stellen sich gegenseitig ihre überraschensten Erkenntnisse vor.

Auswertung

– Wie ist es euch während der Rallye ergangen?
– Ist es euch leicht oder schwer gefallen, die Ralley-Aufgaben zu bearbeiten?
– Was war am leichtesten, was war am schwierigsten?
– Welches ist eure gemeinsame überraschenste Erkenntnis? Und warum?
– Was hat euch gar nicht überrascht?
– Wäre eine solche Rallye auch vor 50 Jahren möglich gewesen? Was glaubt ihr, wäre leichter und was wäre schwieriger zu beantworten gewesen?
– Welche Hinweise gibt euch die Rallye in Bezug auf die Einflüsse von Wirtschaftswachstum auf den Lebensmittelsektor?

Die anleitende Person fasst am Ende die Diskussion zusammen und kann darauf hinweisen, dass hinter den Lebensmitteln eine Vielzahl Geschichten steckt. Mit dem Wissen um die vielen Aspekte der Lebensmittel können bewusstere Konsumentscheidungen getroffen werden, als es anhand von Labels und anderen üblichen Deklarationen möglich ist.

Varianten

Der Ablauf kann auch so gestaltet werden, dass die Rallye an zwei verschiedenen Tagen stattfindet. Die Aufgaben für die Teams können auch so angepasst werden, dass die Produkte von den TN tatsäch-
lich gekauft werden und im Anschluss mit diesen eine gemeinsame Mahlzeit gekocht und gegessen wird.

Tipps und Hinweise für die Anleitung

Je nach Möglichkeiten und Distanzen vor Ort, kann die Rallye mit weiteren Regeln angepasst werden. Beispielsweise kann der Start und das Ziel der Rallye auch im Seminarraum liegen, oder die TN gehen in mehrere Supermärkte.