Bildungsmaterialien für eine sozial-ökologische Transformation
  • Gutes Leben?

    Höher, besser, schneller, weiter!

    Arbeit zum Umgang mit Zeit in unserer Gesellschaft

    75 min
    10-30

    Höher, besser, schneller, weiter!

    Anhand von Interviews beschäftigen sich die Teilnehmenden mit unterschiedlichen Perspektiven auf das Thema Zeit.

  • Höher, besser, schneller, weiter!

    Format: Diskussion

    Barrieren: Hören, Komplexität, Lesen, Motorik, Schreiben, Sehen

    Material: Ausdrucke der Interviews, Stifte (Wachsmaler o.ä.), Metaplanbögen, ggf. alte Zeitschriften zum Zerschneiden, Scheren, Klebestifte

    Zugänglichkeit: niedrigschwellig

    Kurzbeschreibung

    Teilnehmende (TN) beschäftigen sich mit Perspektiven auf das Thema Zeit. Sie diskutieren den Zusammenhang von Beschleunigung, Effizienz und Zufriedenheit und erstellen dazu Poster.

    Lernziele

    Die TN…

    • finden / erkennen einen Zugang zum Thema Zeit über ihre eigenen und über die
      Gedanken / Erfahrungen der Gruppe und der Autor*innen
    • reflektieren den Zusammenhang von Beschleunigung, Effizien und Zufriedenheit

    Ablauf

    1. (10 Minuten) Einstieg

    Durch die anleitenden Personen wird zunächst in das Thema Zeit eingeführt. Hierbei können z.B. die Fragen angeregt werden, welchen Wert Zeit für uns hat, welche Rolle diese für unser Wohlbefinden spielt oder auch der Versuch herauszufinden, wie viel unserer Zeit uns eigentlich zur freien Verfügung steht, ohne bereits verplant zu sein (feste Freizeitaktivitäten zählen ebenfalls als verplante Zeit).

    2. (30 Minuten) Gruppenbildung

    Anschließend teilen sich die TN in vier Kleingruppen auf. Jede Gruppe setzt sich mit einem der folgenden Interviews aus dem Jugendmagazin der Bundeszentrale für politische Bildung fluter auseinander, die verschiedene Auswirkungen von Beschleunigung und Effizienz auf unser Leben beleuchten:

    • Zeitforscher Karlheinz A. Geißler: „Zwischenmenschlichkeit braucht Zeit“
    • Psychologieprofessor Robert Levine: „Wir sind süchtig nach Geschwindigkeit“
    • Unternehmer und Zeitforscher Ivo Muri: „Die Wirtschaft verwechselt die Zeit mit der Uhr“
    • Sozialwissenschaftler Armin Nasehi: „Demokratie braucht Zeit.“

    In der Kleingruppe lesen die TN zunächst in Ruhe den Text und klären untereinander Verständnisfragen. Die Interviews dienen als Impulsgeber für den anschließenden Austausch der TN untereinander.

    • Welches sind die zentralen Aussagen im Interview?
    • Welche der Aussagen teilt ihr? Wo seid ihr anderer Meinung?
    • Welche Rolle spielt Zeit in unserer Gesellschaft und Wirtschaft?
    • Welche Rolle spielt Zeit in eurem eigenen Leben?
    • Wo spürt ihr selbst den Druck von Zeitersparnis und Effizienz?
    • Welche Vor- und Nachteile seht ihr in der Möglichkeit, immer mehr Dinge gleichzeitig machen zu können?
    • Habt ihr das Gefühl, es geht euch besser, wenn ihr mehr Zeit habt? Wie geht ihr mit Langeweile um?
    • Was versteht ihr unter dem Begriff „Zeitwohlstand“?

    3. (20 Minuten) Poster-Gestaltung

    Im nächsten Schritt sind die TN aufgefordert, in der Kleingruppe ein Poster zu gestalten, über das sie den anderen Gruppen anschließend die Kernaussagen ihres Interviews und ihre eigenen Gedanken zum Thema Zeit präsentieren können. Die Gestaltung der Poster ist dabei den TN freigestellt. Es sollten nach Möglichkeit alte Zeitschriften zum Zerschneiden und Gestalten von Collagen, Wachsmaler etc. zur Verfügung gestellt werden. Auch farbige Ausdrucke der Texte bieten Bildmaterial für die Poster-Gestaltung.

    4. (15 Minuten) Austausch

    Im Anschluss stellen die Gruppen ihre Poster den anderen vor und es ist Raum für eine gemeinsame Diskussion in der Gesamtgruppe.

    Hier kann z.B. der Zusammenhang zwischen Zeit, Beschleunigung und Wachstum thematisiert werden. Zudem kann gesammelt werden, welche Möglichkeiten zur Entschleunigung wir in unserem Leben haben.