Arbeit und Care
Die ganze Arbeit
Ein spielerisches Argumentationstraining
Die ganze Arbeit
Die Teilnehmenden sammeln konkrete Ideen für die Umgestaltung von Arbeitsverhältnissen und diskutieren ihre Ideen.
Die ganze Arbeit
Format: Diskussion
Barrieren: Bewegung, Hören, Sehen
Material: Flipchart oder große Plakate, Stifte
Zugänglichkeit: Diese Methode eignet sich vor allem zum visionär Denken. Es sollte eine Auseinandersetzung mit dem Arbeitsbegriff vorangegangen sein. Die TN sollten bereits ein Verständnis davon haben, dass Sorgearbeiten Grundlage des Wirtschaftens sind.
Die Teilnehmenden (TN) tauschen sich über ihre Vorstellungen von guter Arbeit aus, sammeln Ideen für Umgestaltung von Arbeitsverhältnissen und spielen sie in Rollenspielen vor.
Lernziele
Die Teilnehmenden (TN)
- begreifen Sorgetätigkeiten als Teil von Arbeit
- kennen Argumente zur Umgestaltung von Arbeitsverhältnissen
- sind darin bestärkt, ihre Meinung zum Thema zu vertreten
Ablauf
Durchführung
1. Solophase (10 Minuten)
Alle TN denkt für sich allein darüber nach, wie sie arbeiten möchte. Eine gute Einstiegsfrage dafür ist: Was ist dir wichtig, um gut arbeiten zu können? Außerdem sollen sich die TN fragen, mit wem sie sich zusammenschließen können, um ihre Vorstellungen umzusetzen.
2. Austauschphase – Argumente finden (40 Minuten)
In der zweiten Phase bereiten sich die TN in Gruppen darauf vor, ihre Ideen anderen gegenüber zu vertreten. Die TN können wählen, in welchem Kontext sie üben wollen. Nun können sich die TN einer Gruppe zuordnen. Sie können sich aussuchen, für welchen Kontext sie in der nächsten Methodenphase Argumente sammeln wollen.
1. Familie
2. Freund*innenkreis
3. Arbeitgeber*in
4. selbstorganisierte Gruppe
… andere Vorschläge sind möglich
Nun setzen sich die Gruppen à 3 – 4 Menschen zusammen und diskutieren ihre Gedanken dazu, wie sie in ihrem Bereich perspektivisch gern arbeiten wollen und sammeln Argumente für ihr Modell. Diese sollen für andere Menschen verständlich, überzeugend und mitreißend sein. Die TN halten die Ideen und Argumente auf Flipcharts fest.
3. Plädoyer-Phase (10-20 Minuten)
Alle TN kommen wieder zusammen. Jede Gruppe trägt in 3 Minuten ihre Argumente vor. Die restlichen TN bilden dabei den jeweiligen Kontext, für den die Ideen gedacht sind (also z.B. die anderen Familienmitglieder, der Freund*innenkreis, die selbstorganisierte Gruppe, etc.), sodass ein kleines Rollenspiel entsteht. Die Anmoderation kann das zum Beispiel so ankündigen: „Stellt euch vor, wir sind Teil eurer selbstorganisierten Gruppe und haben gerade über das Thema Arbeit diskutiert. Nun wollt ihr uns dazu anregen, weiter zu denken und gemeinsam etwas zu verändern.“
4. Auswertung (15 Minuten)
Die Auswertung dient der Reflexion des Arbeitsprozesses in der Gruppe sowie dem Nachdenken über Möglichkeiten und Grenzen individuellen Handelns:
- Fiel es euch leicht oder schwer, überzeugende Argumente für ein anderes Arbeiten zu finden und diese vorzutragen?
- Wo seht ihr Chancen darin, mit einzelnen Menschen / in eurer Zielgruppe über Arbeit zu diskutieren, wo Grenzen?
Varianten
Je nach Kenntnisstand der TN wird Anleitenden empfohlen, einen Input zum Thema Arbeitsverhältnisse und feministische Kritik am Arbeitsbegriff als Einleitung der Methode zu machen. Wenn das Argumentationstraining in der Großgruppe für die TN nicht angenehm ist, kann es auch in den Kleingruppen passieren und die Plenumsphase lediglich als Austausch genutzt werden.
Tipps und Hinweise für Anleitende
Bei dieser Methode ist es besonders wichtig hervorzuheben, dass es nicht darum geht, bereits die perfekte Argumentationsstrategie parat zu haben, sondern spielerisch und experimentierfreudig argumentieren zu üben.