Ökologie
Klimakrise und Kolonialismus
eine stille Diskussion
Klimakrise und Kolonialismus
Die Teilnehmenden (TN) reflektieren den Zusammenhang zwischen Klimakrise und Kolonialismus in einem stillen Gespräch.
Klimakrise und Kolonialismus
Format: Diskussion, Multimedia
Barrieren: Hören, Lesen, Schreiben, Sehen
Material: Beamer, Laptop, Audioanlage
Zugänglichkeit: TN sollten sich schon ein Stück weit mit der Klimakrise auseinandergesetzt haben, da es sonst etwas viele Informationen auf einmal sein könnten. Zum Beispiel folgende Methoden voranstellen: „1, 2 oder 3? Ein Quiz zu Klimagerechtigkeit“, „Großer Fuß auf kleiner Erde“
Die Teilnehmenden (TN) reflektieren den Zusammenhang zwischen Klimakrise und Kolonialismus gemeinsam in einem stillen Gespräch.
Lernziele
Die TN …
- finden einen Zugang zum Thema Kolonialismus über ihre eigenen und über die Gedanken und Erfahrungen der Gruppe.
- reflektieren die Rolle von Kolonialismus im Zusammenhang mit der Klimakrise.
- erkennen die Klimakrise als ein weites und komplexes Thema, mit dem viele Aspekte und Fragen verbunden sind.
Ablauf
Hintergrund
Für ein besseres Verständnis der in dem Video angesprochenen Inhalte siehe Arbeitsmaterial. Siehe auch „Tipps für Anleitende“ für die Durchführung der Methode.
Vorbereitung
Die anleitende Person bereitet den Raum so vor, dass das Video mit Bild und Ton für alle TN hör- und sichtbar abgespielt werden kann. Für die anschließende stille Diskussion werden Flipcharts mit jeweils einer der Reflexionsfragen (siehe Schritt 3 unter Durchführung, „stille Diskussion“) vorbereitet.
Durchführung
1. Einführung (5 Minuten)
Die anleitende Person leitet die Methode ein, indem sie grob den Verlauf der Methode erklärt, sagt, worum es in dem Video geht, und die „Tipps und Hinweise für Anleitende“ berücksichtigt.
Informationen zum Video:
Das Video ist eine Produktion der Tageszeitung TAZ aus dem Jahr 2020.
An dem Video waren folgende Personen beteiligt:
Video: Céline Weimar-Dittmar, Juliane Fiegler und Leonie Sontheimer
Grafiken: Wibke Reckzeh
Musik: Adam Wittke und Motaku
Sprecher*innen: Imeh Ituen (Sozialwissenschaftlerin und Aktivistin), Angela Asomah (Klimaaktivist*in und Referent*in BUNDjugend), Tonny Nowshin (Klima- und Degrowth-Aktivistin) und Kevin Okonkwo (Klimaaktivist)
2. Video (5-10 Minuten)
Das Video wird abgespielt. Anschließend werden ausschließlich Verständnisfragen geklärt, die sich auf Sprache beziehen.
3. Stille Diskussion (15-20 Minuten)
Die Reflexionsfragen werden vorgelesen und auf Flipcharts zusammen mit Stiften im Raum verteilt.
- Was war im Video neu für dich?
- Was ging dir durch den Kopf, als du das Video angeschaut hast? Welche Fragen kamen auf?
- Welche Emotionen/Körperwahrnehmungen hast du beim Videoanschauen empfunden?
- Welche Rolle hat der Kolonialismus in deiner eigenen Lernbiographie gespielt?
- Welche Positionen, Akteur*innen oder Bewegungen zu Klimagerechtigkeit aus dem Globalen Süden kennst du? Welche davon sind wichtig für dich?
Die TN können sich zu den Plakaten mit den Fragen stellen, die sie spannend finden, und ihre Gedanken jeweils aufschreiben. Sie müssen nicht zu allen Fragen etwas schreiben. Sie können auf die Kommentare von anderen reagieren.
4. Auswertung (20-30 Minuten)
Die TN haben ca. 5 Minuten Zeit, um sich das Geschriebene auf allen Flipcharts durchzulesen oder sich zumindest ein grobes Bild zu machen. Im Anschluss gruppieren sie sich um ein Flipchart ihrer Wahl und kommen in der jeweiligen Gruppe nochmal für ca. 15 Minuten in ein offenes Gespräch über Themen oder Teilaspekte, die auf dem jeweiligen Flipchart notiert wurden.
Zurück in der Großgruppe können abschließende Gedanken aus den jeweiligen Gruppen miteinander geteilt werden.
Durchführung digital
Bei digitaler Durchführung über eine Videokonferenz kann der Link zu dem Video im Chat mit allen TN geteilt werden, sodass sie es sich jeweils auf ihrem eigenen Endgerät anschauen können. Statt auf Flipcharts werden die Reflexionsfragen untereinander in einem Pad/in einem gemeinsamen Online-Dokument gesammelt und bearbeitet. Die vertiefenden Kleingruppendiskussionen finden in Breakout-Räumen statt.
Tipps und Hinweise für Anleitende
- Content Note: In dem Video sowie im restlichen Verlauf der Methode geht es um Kolonialismus und eine damit einhergehende gewaltvolle Geschichte. Gerade TN, die selbst direkt durch die Folgen des Kolonialismus betroffen sind, sollten bei dieser Methode gut auf sich achten und sich zurückziehen, wenn sie das brauchen. (Am besten vorher der anleitenden Person oder einer anderen Bescheid geben.)
- Die Aktivierung der Untertitel in dem Video baut sowohl sprachliche Barrieren als auch Barrieren für Menschen, die schlecht/gar nicht hören können, ab.
- Für Menschen, die nicht (gut) sehen können, ist es wichtig, zu Anfang des Videos transparent zu machen, dass ausschließlich Menschen aus einer betroffenen Perspektive zum Thema Kolonialismus sprechen.
Arbeitsmaterial
- Video der TAZ (2020) : Was hat der Kolonialismus mit der Klimakrise zu tun? www.youtube.com/watch?v=ufcZE7EbBb0.
Quellen und Weiterführendes:
- Amnesty International (2023): Klimagerechtigkeit. Denkanstöße und machtkritische Betrachtungen zu wichtigen Begriffen. www.amnesty.de/klimagerechtigkeit-begriffserklaerungen-denkanstoesse.
- Jugend im Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (2021): Kolonialismus & Klimakrise. Über 500 Jahre Widerstand. Berlin. www.bundjugend.de/produkt/kolonialismus-und-klimakrise-ueber-500-jahre-widerstand/.
- Website des LOCALS UNITED Projekt: www.bundjugend.de/projekte/locals-united/.