Arbeit und Care
Die Welt verändern
Ein Wissenspuzzle der sozialen Bewegungen
Die Welt verändern
Die Teilnehmenden befassen sich anhand von Video-, Hör- und Textbeispielen mit einer Bewegung für soziale und ökologische Gerechtigkeit.
Die Welt verändern
Format: Multimedia
Barrieren: Bewegung, Hören, Lesen, Motorik, Schreiben, Sehen
Material: Material für Einzel- und Gruppenarbeit, Abspielgeräte + Kopfhörer für Video- und Hör-Beispiele, Moderationsmaterial, Flipchart
Zugänglichkeit: niedrigschwellig
Die Teilnehmenden (TN) wählen eine Bewegung für soziale und ökologische Gerechtigkeit aus und befassen sich mit ihr bevor die Gruppen thematisch gemischt werden.
Lernziele
Die Teilnehmenden (TN)…
- befassen sich mit historischen und aktuellen Kämpfen für soziale und ökologische Gerechtigkeit weltweit.
- entwickeln eigene Standpunkte und üben diese zu vertreten im Bezug zu den Themen.
- sind motiviert sich für eine gesellschaftliche Veränderung in sozialen Bewegungen einzusetzen.
Ablauf
Hintergrund
Wie können jetzige und zukünftige Generationen mit sozialen Konflikten umgehen? Keine*r soll das Rad immer wieder neu erfinden müssen. Ein Lernen aus den Kämpfen der Vergangenheit und von vorherigen Generationen ist dafür wichtig. Was für unsere Generation selbstverständlich ist, war es für vorherige nicht (z.B. Frauenwahlrecht). Es gilt zu verstehen, dass die damit verbundenen Konflikte historisch gewachsen sind. Sie sind von Macht- und Herrschaftsverhältnissen durchzogen. Der anti-koloniale Widerstand im sogenannten „globalen Süden“ und von BIPoC, die Bewegungen von Feminist*innen, Frauen, Queers und ärmeren Bevölkerungsteilen lösen häufig gesellschaftlichen Wandel aus. (für Begriffs-Erklärungen siehe Online-Glossar des IDA e.V.) Sie gestalten alternative Lebens- und Wirtschaftsweisen und geben zentrale Impulse.
Vorbereitung
Die Anleitenden bereiten im Vorhinein die Materialien zur Auslage und zum Anhören und Anschauen vor (siehe Arbeitsmaterial). Es sollten genügend Kopien der Texte und ausreichend Abspielgeräte und Kopfhörer vorhanden sein, damit sich die TN einzeln und in Gruppen mit den Beispielen befassen können. Andernfalls müssten sie eigenen Geräte mitbringen und verwenden. Im Raum werden die Materialien für die thematischen Beispiele an verschiedenen Ecken ausgelegt. Das kann an eingerichteten Arbeitsplätzen, an Tischen oder auch auf Decken sein. An diesen Plätzen wird ebenfalls Moderationsmaterial platziert – für eigene und gemeinsame Notizen aus der Gruppenarbeit. Die Leitfragen für die Einzel- und Fokusarbeit werden auf einem Flipchart vorbereitet.
Durchführung
Die Anleitenden geben zu Beginn einen kurzen Einblick in jedes Bewegungs-Beispiel und erklären die Aufteilung im Raum. Die TN wählen eines der Beispiele aus. Die entstandenen Gruppen sollten relativ gleich groß sein. Im Anschluss decken die Anleitenden noch Fragen auf einem Flipchart auf. Diese können für die Phasen der Einzel- und Fokusarbeit als Hilfestellung dienen.
Beispielfragen:
- Wie heißt die Bewegung?
- Wer wird vorgestellt?
- Gegen was kämpfen sie?
- Für was stehen sie?
- Was haben sie erreicht?
- Was findest du spannend, inspirierend oder auch schwierig daran?
- Was ist noch unklar?
1. Einzelarbeit (15 -20 Minuten)
Zuerst befassen sich die TN in Einzelarbeit mit dem Beispiel.
2. Gruppen Phase 1: Fokus-Gruppe (15-25 Minuten)
Im Anschluss kommen die TN mit anderen, die das gleiche Beispiel gewählt haben, zusammen. In dieser Fokus-Gruppe sollen sie sich anhand des Gelesenen, der Leitfragen und der eigenen Eindrücke austauschen. Ziel soll es sein, alle gehört zu haben und dass jede*r Einzelne das Bewegungs-Beispiel gut vorstellen könnte.
3. Gruppen Phase 2: Wissenspuzzle (20-30 Minuten)
In der zweiten Phase werden die Fokus-Gruppen untereinander gemischt. Im neu entstandenen Wissenpuzzle sollte jedes Thema durch mindestens eine Person vertreten sein. Jede*r TN stellt nun das eigene Beispiel vor und die Gruppe tauscht sich dazu aus.
4. Auswertung (15 Minuten)
Zum Abschluss kommen alle TN noch einmal zusammen. In einer gemeinsamen Reflexion können Erkenntnisse und Wünsche geäußert werden. Fragen dafür können sein: „Was habe ich an neuen Erkenntnissen gewonnen? Wie stehen die Beispiele im Verhältnis zur heutigen Zeit?“ Die TN können ebenfalls ermutigt werden, eigene Erfahrungen in Bewegung zu teilen oder zu sagen, an welche sie sich gern anschließen würden.
Durchführung digital
Für die zwei Phasen der Gruppenarbeit können auch Break-Out Räume verwendet werden. Falls möglich, sollten die TN sich selbst den Räumen zuordnen können. Lediglich für die zweite Phase müssten sie zugewiesen werden, sodass thematisch gemischte Gruppen entstehen.
Tipps und Hinweise für Anleitende
Es ist wichtig auf die gesellschaftliche Einbettung der Einzelbeispiele zu achten. Es bestehen Verbindungslinien der porträtierten sozialen Kämpfe zu Kapitalismus, Kolonialismus, zu weiteren Macht- und Diskriminierungsverhältnissen und zum Klimawandel. Sie sollten weder als Einzelfall relativiert, noch als individuelle Empfindsamkeit der Akteur*innen missverstanden werden.