Bildungsmaterialien für eine sozial-ökologische Transformation

Stimmen aus der Geschichte – Kapitalismus

Lernziele

Die Teilnehmenden (TN) …

Ablauf

Hintergrund

Die TN schauen sich relevante Ereignisse oder Zitate aus der Geschichte des Kapitalismus an und tauschen sich über eines davon aus. Zusammen wird das Ereignis/Zitat in einen geschichtlichen Kontext und globalen Zusammenhang gebracht. Zum Abschluss werden die Zitate inhaltlich bzw. assoziativ geordnet. So wird ein westlich linear geprägtes Zeitverständnis in Frage gestellt.

Vorbereitung

Die Ereignisse und Zitate (siehe Material zum Download) werden zunächst gemäß der Vorlage ausgedruckt. Dabei stehen zwei Sets zur Verfügung: Hier geht es um die Geschichte des Kapitalismus, im anderen unter dem Titel „Stimmen aus der Geschichte – Technik und Digitalisierung“ um die Geschichte (digitaler) Technik.

Je nach Kontext und Gruppengröße kann das Set für sich oder in Kombination mit dem anderen verwendet werden. Auf der Vorderseite der Karte soll ein Zitat/Ereignis und die dazugehörige Jahreszahl zu sehen sein, während auf der Rückseite ein Hintergrundtext gedruckt ist. Hierfür empfiehlt es sich, dickeres Papier zu nehmen oder die Karten direkt zu laminieren, damit sie mehrfach genutzt werden können. Die Karten werden je nach zeitlichem Kontext in der Geschichte an einer im Raum aufgespannten Wäscheleine befestigt. Zur besseren Einordnung werden die Jahreszahlen ergänzend zwischen den Zitaten aufgehängt. Ein Flipchart mit den Leitfragen (siehe Durchführung) liegt bereit.

Für die anleitende Person gibt es zusätzlich eine Übersicht mit Hintergrundinformationen zu den einzelnen Karten. Diese sollen vorher sorgfältig durchgegangen werden, damit im Laufe der Übung entsprechende Informationen eingebracht werden können.

Durchführung

1. Findung der Kleingruppen (15 Minuten)

Nachdem der Ablauf der Übung erklärt wurde, laufen die TN entlang des Zeitstrahls und schauen sich die ausgehängten Ereignisse und Zitate an (siehe Material zum Download). Dabei wird vorerst nur die vordere Seite angeschaut.

Jede Person wählt eine Karte, die sie interessiert und über die sie mehr wissen will. So sollen sich Kleingruppen von etwa 3 Personen um eine Karte finden. Je nach Gruppenaufteilung können sich TN einer anderen Gruppe zuordnen oder die Gruppengröße kann abweichen.

2. Kleingruppenphase 1 (10-15 Minuten)

Jede Kleingruppe schaut sich vorerst die Vorderseite der Karte an und tauscht sich anschließend über folgende Leitfragen aus:

Die Anleitenden sollen darauf achten, dass alle TN in den Gruppen zu Wort kommen (können).

3. Kleingruppenphase 2 (15 Minuten)

Nun drehen die TN die Karte um und erhalten mehr Hintergrundinformationen zu dem Zitat/Ereignis. Sie haben Zeit, sich darüber auszutauschen, inwiefern sich ihre Antworten auf die Fragen oben nun verändert haben.

4. Auswertung 1 (15-20 Minuten)

Alle kommen zusammen. Eine Gruppe liest die Vorderseite der Karte vor und erläutert, inwiefern das Ereignis/Zitat wichtig ist. Die Karte wird dabei gut sichtbar für alle platziert (z. B. an einer Pinnwand oder auf dem Boden). Die nachfolgenden Gruppen überlegen, ob sie einen Anknüpfungspunkt finden können, und platzieren ihre Karte entsprechend nah oder fern von bereits hängenden Karten, bis alle Gruppen ihre Karte vorgestellt haben.

5. Vervollständigung (5 Minuten)

Möglicherweise sind Karten auf der Wäscheleine verblieben, weil sie anfangs nicht ausgesucht wurden. Nun kann die Gruppe schauen, ob zusätzliche Karten in die nach Inhalten sortierte Übersicht hinzugefügt werden sollen.

6. Auswertung 2 (10-20 Minuten)

Zum Abschluss kann die Gruppe nochmal gemeinsam auf die neue Übersicht schauen und ihre Gedanken zu folgenden Fragen teilen:

Varianten

Statt an einer Wäscheleine können die Karten am Anfang der Übung auch auf dem Boden im Raum ausliegen oder an einer Tafel/Wand befestigt werden.

Für eine spielerische Variante können die Zitate auch anders eingesetzt werden. In dieser Variante zeigt die Vorderseite der Ausdrucke nur das Zitat (ohne die Jahreszahl) sowie die Rückseite die entsprechenden Hintergrundinformationen. Zu Beginn der Methode werden sie in nicht chronologischer Reihenfolge ausgestellt oder direkt verteilt. Zwei oder drei TN erhalten nun ein Zitat und sollen es dann grob zeitlich einordnen. Bei der Vorstellung werden die Zitate in die chronologische Reihenfolge gebracht. Im Anschluss an die Kleingruppenphase werden die Zitate entsprechend ihrer Einschätzung in der Kleingruppe beispielsweise an einer Wäscheleine angebracht. Um die Übersichtlichkeit zu erhöhen, können vorher einige Jahreszahlen an die Leine gehängt werden. Bei dieser Variante kann zusätzlich auf den Pool an Reflexionsfragen aus dem regulären Ablauf zurückgegriffen werden.

Durchführung digital

Bei einer digitalen Durchführung der Methode ergeben sich folgende Änderungen:

Tipps und Hinweise für Anleitende

Content Note: Je nach den individuellen Vorerfahrungen und Lebensgeschichten der TN können vor allem Zitate/Ereignisse, die mit struktureller Diskriminierung in Verbindung stehen, starke Emotionen auslösen. Daher ist es ratsam, den TN selbst zu überlassen, mit welcher Karte sie sich beschäftigen möchten. Zusätzlich kann die anleitende Person den TN zu Anfang die Möglichkeit eröffnen, sich auch herausziehen zu können oder auf die Anleitenden zuzugehen.

Die Methode wurde bewusst so umgestaltet, dass eine chronologische Geschichtserzählung nicht mehr im Mittelpunkt steht. Es ist möglich, dass durch die Arbeit mit der Variante oder durch Beiträge von TN die Fokussierung auf Jahreszahlen und Kausalität sowie angeblich universell „bedeutende“ Geschichtsereignisse und eurozentrische Perspektiven stärker präsent werden. Dann ist es sinnvoll und wichtig, eine kritische Perspektive auf ein westlich geprägtes lineares Zeitverständnis und damit in Zusammenhang stehende globale Macht- und Ungleichheitsverhältnisse einzubringen sowie über die Existenz und Bedeutung nichtlinearer Zeitverständnisse zu sprechen. Ein interessantes Interview, in dem neben anderen Aspekten des kolonialen Erbes auch die Rolle eines westlichen Zeitverständnisses angesprochen wird, findet ihr hier.

Die Übung erfordert von der anleitenden Person gewisse Vorkenntnisse, die (auch) der Zitatsammlung entnommen werden können. Dauer und Ausführlichkeit der Übung sollten an die Konzentrationsfähigkeit der Gruppe angepasst werden. Hierzu können Ereignisse/Zitate weggelassen oder weitere hinzugefügt werden. Die Kleingruppe kann beispielsweise sofort beide Seiten angucken, einzelne Leitfragen können weggelassen oder weitere hinzugefügt werden. Der Blick auf die verbliebenen Zitate kann weggelassen werden.

Die anleitende Person kann die Kleingruppen in ihrer Arbeit mit den Zitaten und Ereignissen bei Bedarf unterstützen.

Möglichkeiten zur Weiterarbeit

Im Idealfall wird mit dem Thema weitergearbeitet, das am meisten diskutiert wurde oder bei dem sich die größten Lücken aufgetan haben. Möglicherweise hilfreiche Methoden:

Arbeitsmaterial zum Download

Stimmen aus der Geschichte – Digitalisierung

Lernziele

Die Teilnehmenden (TN)…

Ablauf

Hintergrund

Die TN schauen sich relevante Ereignisse oder Zitate aus der Geschichte der (digitalen) Technik an und tauschen sich über eines davon aus. Zusammen wird das Ereignis/Zitat in einen geschichtlichen Kontext und globalen Zusammenhang gebracht. Zum Abschluss werden die Zitate inhaltlich bzw. assoziativ geclustert. So wird ein westlich linear geprägtes Zeitverständnis in Frage gestellt.

Vorbereitung

Die Ereignisse und Zitate (siehe Material zum Download) werden zunächst gemäß der Vorlage ausgedruckt. Dabei stehen zwei Sets zur Verfügung: Hier geht es um die Geschichte der (digitalen) Technik, im anderen unter dem Titel „Stimmen aus der Geschichte – Kapitalismus“ um die Geschichte des globalen Kapitalismus.

Je nach Kontext und Gruppengröße kann das Set für sich oder in Kombination mit dem anderen verwendet werden. Auf der Vorderseite der Karte soll ein Zitat/Ereignis und die dazugehörige Jahreszahl zu sehen sein, während auf der Rückseite ein Hintergrundtext gedruckt ist. Hierfür empfiehlt es sich, dickeres Papier zu nehmen oder die Karten direkt zu laminieren, damit sie mehrfach genutzt werden können. Die Karten werden je nach zeitlichem Kontext in der Geschichte an einer im Raum aufgespannten Wäscheleine befestigt. Zur besseren Einordnung werden die Jahreszahlen ergänzend zwischen den Zitaten aufgehängt. Ein Flipchart mit den Leitfragen (siehe Durchführung) liegt bereit.

Für die anleitende Person gibt es zusätzlich eine Übersicht mit Hintergrundinformationen zu den einzelnen Karten. Diese sollen vorher sorgfältig durchgegangen werden, damit im Laufe der Übung entsprechende Informationen eingebracht werden können.

Durchführung

1. Einstieg (20 Minuten)

Nachdem der Ablauf der Übung erklärt wurde, laufen die TN entlang des Zeitstrahls und schauen sich die ausgehängten Ereignisse und Zitate an (siehe Material zum Download). Dabei wird vorerst nur die vordere Seite angeschaut.

Jede Person wählt eine Karte, die sie interessiert und über die sie mehr wissen will. So sollen sich Kleingruppen von etwa 3 Personen um eine Karte finden. Je nach Gruppenaufteilung können sich TN einer anderen Gruppe zuordnen oder die Gruppengröße kann abweichen.

3. Kleingruppenphase (30 Minuten)

Jede Kleingruppe schaut sich vorerst die Vorderseite der Karte an und tauscht sich anschließend über folgende Leitfragen aus:

Die Anleitenden sollen darauf achten, dass alle TN in den Gruppen zu Wort kommen (können).

– Nun drehen die TN die Karte um und erhalten mehr Hintergrundinfos zu dem Zitat/Ereignis. Sie haben Zeit, sich darüber auszutauschen, inwiefern sich ihre Antworten auf die Fragen oben nun verändert haben.

4. Zusammentragen in der Großgruppe (20 Minuten)

Alle kommen zusammen. Eine Gruppe liest die Vorderseite der Karte vor und erläutert, inwiefern das Ereignis/Zitat wichtig ist. Die Karte wird dabei gut sichtbar für alle platziert (z. B. an einer Pinnwand oder auf dem Boden). Die nachfolgenden Gruppen überlegen, ob sie einen Anknüpfungspunkt finden können, und platzieren ihre Karte entsprechend nah oder fern von bereits hängenden Karten, bis alle Gruppen ihre Karte vorgestellt haben.

Möglicherweise sind Karten auf der Wäscheleine verblieben, weil sie anfangs nicht ausgesucht wurden. Nun kann die Gruppe schauen, ob zusätzliche Karten in die nach Inhalten sortierte Übersicht hinzugefügt werden sollen.

5. Auswertung (15-20 Minuten)

Zum Abschluss kann die Gruppe nochmal gemeinsam auf die neue Übersicht schauen und ihre Gedanken zu folgenden Fragen teilen:

Varianten

Statt an einer Wäscheleine können die Karten am Anfang der Übung auch auf dem Boden im Raum ausliegen oder an einer Tafel/Wand befestigt werden.

Für eine spielerische Variante können die Zitate auch anders eingesetzt werden. In dieser Variante zeigt die Vorderseite der Ausdrucke nur das Zitat (ohne die Jahreszahl) und die Rückseite die entsprechenden Hintergrundinformationen. Zu Beginn der Methode werden sie in nicht chronologischer Reihenfolge ausgestellt oder direkt verteilt. Zwei oder drei TN erhalten nun ein Zitat und sollen es dann grob zeitlich einordnen. Bei der Vorstellung werden die Zitate in die chronologische Reihenfolge gebracht. Im Anschluss an die Kleingruppenphase werden die Zitate entsprechend ihrer Einschätzung in der Kleingruppe beispielsweise an einer Wäscheleine angebracht. Um die Übersichtlichkeit zu erhöhen, können vorher einige Jahreszahlen an die Leine gehängt werden. Bei dieser Variante kann zusätzlich auf den Pool an Reflexionsfragen aus dem regulären Ablauf zurückgegriffen werden.

Durchführung digital

Bei einer digitalen Durchführung der Methode ergeben sich folgende Änderungen:

Tipps und Hinweise für Anleitende

Da TN unterschiedliche Zugänge zu Themen haben, empfehlen wir ihnen selbst zu überlassen, mit welcher Karte sie sich beschäftigen möchten.

Die Methode wurde bewusst so gestaltet, dass eine chronologische Geschichtserzählung nicht mehr im Mittelpunkt steht. Es ist möglich, dass durch die Arbeit mit der Variante oder durch Beiträge von TN die Fokussierung auf Jahreszahlen und Kausalität sowie angeblich universell „bedeutende“ Geschichtsereignisse und eurozentrische Perspektiven stärker präsent werden. Dann ist es sinnvoll und wichtig, eine kritische Perspektive auf ein westlich geprägtes lineares Zeitverständnis und damit in Zusammenhang stehende globale Macht- und Ungleichheitsverhältnisse einzubringen sowie über die Existenz und Bedeutung nichtlinearer Zeitverständnisse zu sprechen. Ein interessantes Interview, in dem neben anderen Aspekten des kolonialen Erbes auch die Rolle eines westlichen Zeitverständnisses angesprochen wird, findet ihr hier.

Die Übung erfordert von der anleitenden Person gewisse Vorkenntnisse, die (auch) der Zitatsammlung entnommen werden können. Dauer und Ausführlichkeit der Übung sollten an die Konzentrationsfähigkeit der Gruppe angepasst werden. Hierzu können Ereignisse/Zitate weggelassen oder weitere hinzugefügt werden. Die Kleingruppe kann beispielsweise sofort beide Seiten angucken, einzelne Leitfragen können weggelassen oder weitere hinzugefügt werden. Der Blick auf die verbliebenen Zitate kann weggelassen werden.

Die anleitende Person kann die Kleingruppen in ihrer Arbeit mit den Zitaten und Ereignissen bei Bedarf unterstützen.

Möglichkeiten zur Weiterarbeit

Im Idealfall wird mit dem Thema weitergearbeitet, das am meisten diskutiert wurde oder bei dem sich die größten Lücken aufgetan haben. Möglicherweise hilfreiche Methoden:

Von Arabica bis Robusta

Die TN erarbeiten die Geschichte des Kaffeehandels anhand von ausgewählten Ereignissen auf einem Zeitstrahl von 1140 bis heute. In Kleingruppen werden verschiedene vorgegebene Ereignisse zeitlich eingeordnet. Anschließend stellen die TN Bezüge zum heutigen Kaffeehandel her und entwickeln Handlungsoptionen.

Vorbereitung
Die Vorbereitung richtet sich nach der Anzahl der TN. Für jede Kleingruppe (sechs bis acht Personen pro Gruppe sind ideal) werden folgende Vorbereitungen vorgenommen:
Die Anleitenden visualisieren pro Gruppe eine Zeitleiste mit dem Zeitraum 1140 bis heute auf dem Boden, z. B. mit Moderationskarten und Kreppband. Dabei muss zwischen dem ersten und dem letzten Datum genügend Platz bleiben, um neun Briefumschläge zu platzieren.
Die Anleitenden bereiten pro Kleingruppe neun Umschläge vor: In jedem Umschlag wird ein geschichtliches Ereignis (siehe Arbeitsmaterial „Ereigniskarten“) versiegelt. Die Umschläge werden zudem außen mit der passenden Überschrift versehen (siehe Arbeitsmaterial „Überschriften“).

Durchführung
1. Gruppenarbeit: zeitliche Einordnung der Ereignisse (25 Minuten)
Die Gruppe wird in Kleingruppen à sechs bis acht Personen aufgeteilt. Jeder Gruppe wird ein Zeitstrahl zugewiesen und sie erhält die neun beschrifteten Umschläge mit den Ereigniskarten. Die TN diskutieren, wann welches Ereignis vermutlich stattgefunden hat und platzieren die Umschläge entsprechend auf dem Zeitstrahl. Anschließend öffnen sie die Umschläge, prüfen ihre Zuordnung und korrigieren sie gegebenenfalls. Danach kommen die Gruppen wieder zusammen. Es werden Verständnisfragen geklärt und bei Bedarf der „Dreieckshandel“ in Form eines kurzen Vortrags eingeführt. Dieser kann je nach Zeitkontingent auch mit einem Videoausschnitt historisch untermauert werden (siehe Tipps für Anleitende).

2. Gruppenarbeit (20 Minuten)
Es werden neue Kleingruppen mit jeweils etwa vier Personen gebildet. In diesen Gruppen diskutieren die TN folgende Fragen. Die wichtigsten Ergebnisse werden auf Moderationskarten visualisiert:

3. Vorstellung der Ergebnisse (15 Minuten)
Die Gruppen präsentieren ihre wichtigsten Ergebnisse in der Gesamtgruppe. Die beschriebenen Moderationskarten der Gruppen werden an einer Pinnwand geclustert, sodass Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Diskussionen sichtbar werden.

4. Auswertung (10 Minuten)
Folgende Impulsfragen können die Einheit abrunden:

Sinn fürs Geschäft

In Kleingruppen analysieren und bewerten die Teilnehmenden real existierende sozial-ökologische und demokratische Unternehmen. Sie stellen die Unternehmen im Rahmen eines fiktiven Messerundgangs vor.

Hintergrund
Es gibt viele Nischen in der Wirtschaftswelt. Diese produzieren und/oder verkaufen nach sozial-ökologischen Kriterien alles Mögliche, was es sonst auch gibt: Cola, Handys, Schreibwaren, Kleider, Lebensmittel, Bücher. Bei vielen Unternehmen entstand ein eigener Kodex, entwickelt aus Vorstellungen und Normen der Gründer_innen und über die Zeit den Gegebenheiten angepasst. Andere Unternehmen folgen Konzepten, die unabhängig von ihnen entstanden sind und einen Rahmen vorgeben. Beispiele für solche Konzepte sind z. B. die „Gemeinwohl-Bilanz“, die aus der Gemeinwohl-Ökonomie entstanden ist, oder die „Genossenschaft 2.0“.

Vorbereitung
Die Anleitenden bereiten sechs Tische vor, die gut im ganzen Raum verteilt sind. Dazu werden die Materialien und jeweils ein Arbeitsblatt für jedes Unternehmen in ausreichender Anzahl ausgedruckt sowie Marker und große Papierbögen bereitgelegt. Außerdem werden entweder genügend Computer mit Internetverbindung bereitgestellt oder mit den TN gemeinsam beraten, ob die Recherche mithilfe ihrer Smartphones erfolgen kann.

Durchführung
1. Gruppenarbeit (45 Minuten)
Die Anleitenden führen kurz in das Thema sozial-ökologische Unternehmen ein. Die Stationen werden vorgestellt, indem die Unternehmen kurz beschrieben werden. Anschließend teilen sich die TN diesen nach Interesse zu, wobei eine möglichst ausgeglichene Verteilung gewährleistet sein sollte. Nun haben die TN 45 Minuten. Zeit, die vier Leitfragen des jeweiligen Arbeitsblatts zu beantworten.
Hierfür recherchieren sie in den ausgedruckten Materialien und im Internet. Die Ergebnisse werden von der Gruppe auf einem Plakat für eine kurze mündliche Präsentation in Form eines Messestandes visualisiert. Ob die Visualisierung anhand einer Mindmap, einer Liste oder anhand einer Zeichnung erfolgt, ist den TN überlassen. Die TN können sich überlegen, wie sie ihren Tisch darüber hinaus als Messestand gestalten wollen. Es wirkt authentischer, wenn die TN versuchen, in die Rolle einer Mitarbeiterin/eines Mitarbeiters zu schlüpfen und ihr Unternehmen als Vertreter_in auf der Messe zu präsentieren. Sollten die TN nach 30 Minuten noch nichts visualisiert haben, ist evtl. eine Erinnerung hilfreich.

2. Messerundgang (30 Minuten)
Wenn alle TN eine Präsentation erstellt haben, beginnt der Messerundgang. Die Anleitenden versammeln die TN in einer Ecke und begrüßen sie feierlich zur Eröffnung der Messe „Sinn fürs Geschäft“, auf der sich sozial-ökologische und demokratische Unternehmen vorstellen und miteinander in Austausch kommen. Die TN werden eingeladen, die Messe mit einem gemeinsamen Rundgang von Tisch zu Tisch zu eröffnen. Jede Gruppe hat fünf Minuten Zeit, ihre Ergebnisse als Vertreter_innen des Unternehmens an ihrem Messestand zu präsentieren. Die anderen TN stellen das Publikum. Im Anschluss an jede Präsentation kann das Publikum kurz Fragen stellen.

3. Auswertung (25 Minuten)
Im Anschluss an den Rundgang findet ein Gespräch statt. Als Auswertungsfragen können dienen:

Wo geht’s hier weiter?

Nach dem Modell des Stationenlernens beschäftigen sich die Teilnehmenden in Kleingruppen mit alternativen Wirtschaftsansätzen jenseits des Wachstums in Praxis und Theorie. Sie durchlaufen dabei verschiedene methodisch und inhaltlich abwechslungsreiche Stationen. Am Ende tragen sie ihre Eindrücke zusammen und entwickeln Ideen für ihren eigenen Alltag.

Vorbereitung

Für diese Methode müssen mehrere Materialien im Vorfeld gesammelt und vorbereitet werden. Die einzelnen Stationen sind in den jeweiligen Beschreibungen erläutert und die nötigen Materialien aufgeführt. Je nach Gruppengröße und Zeit werden die gewünschten Stationen ausgewählt und dann entsprechend der Beschreibungen aufgebaut. Es sind mindestens 20 Minuten pro Station nötig. Für die Einführung wird ein Flipchart benötigt, auf dem die drei Bereiche Zivilgesellschaft/Individuum, Wirtschaft/Unternehmen, Politik/Regierung notiert sind.

Durchführung

1. Einführung und Gruppeneinteilung (25 Minuten)

Im Plenum wird mit der Frage gestartet, welche Schritte ihnen einfallen, die auf den 3 Akteursebenen Zivilgesellschaft/Individuum, Wirtschaft/Unternehmen, Politik/Regierung in Richtung einer Postwachstumsgesellschaft unternommen werden können. Die Ideen werden auf einem Flipchart gesammelt und dabei direkt in die 3 Akteursebenen eingeordnet.

Anhand der genannten Beispiele wird zum Ziel der Einheit übergeleitet, in der es darum geht, dass die Teilnehmenden verschiedenste – für sie hoffentlich neue – Umsetzungsmöglichkeiten für eine Wirtschaft und ein Leben jenseits des Wachstums kennenlernen können. Dann wird das konkrete Vorgehen erklärt, die TN werden entsprechend der Gruppengröße und der ausgewählten Anzahl an Stationen in Kleingruppen aufgeteilt (siehe Material: Gruppeneinteilung) und beginnen mit der Arbeit in den Stationen.

2. Stationen (20 Minuten pro Station)

Die TN durchlaufen nun in der vorgegebenen Reihenfolge die Stationen. An jeder Station werden – wenn möglich – durch die anleitende Person (alternativ mithilfe schriftlicher Einführung und Aufgabenstellung) die Station und die Aufgaben für die TN erläutert. Die Zeit pro Station wird durch die anleitende Person festgelegt und nach Ablauf der Zeit wechseln die Kleingruppen zügig zur nächsten Station.

3. Diskussion im World Café (30 Minuten)

Nachdem alle Gruppen alle Stationen durchlaufen haben und die TN eine kleine Pause hatten, kommen die Kleingruppen wieder im Plenum zusammen. In Anlehnung an die Methode World Café sind im Raum je nach Gruppengröße etwa fünf Tische mit Metaplan oder Flipchart als „Tischdecke“ aufgestellt, an denen die TN so Platz nehmen, dass die vorherigen Kleingruppen aufgelöst werden und möglichst an jedem Tisch Vertreter*innen jeder Kleingruppe sitzen. In 3–4 Runden werden nun Fragen an die entstandenen Gruppen am Tisch gestellt und von diesen jeweils 5–10 Minuten diskutiert. Die wichtigsten Punkte werden auf den „Tischdecken“ festgehalten.

Auf ein Signal der anleitenden hin wechseln die TN den Tisch und finden sich neu gemischt an einem anderen Tisch wieder und die nächste Frage wird vorgelesen.

Folgende Fragen bieten sich für das World Café an:

4. Auswertung (15 Minuten)

Abschließend kann in der Gesamtgruppe per Zuruf kurz zusammengetragen werden, welche neuen Ideen und Gedanken sie aus der Übung mitnehmen.

Varianten

Wenn wenig Zeit zur Verfügung steht, kann sich jede Gruppe auch nur mit einer Station beschäftigen. Die TN kommen dann anschließend im Worldcafé zusammen und verteilen sich so an den Tischen, dass von jeder Station mindestens ein*e Vertreter*in am Tisch sitzt. Die Fragen sollten in diesem Fall zunächst auf einen Austausch über die kennengelernten Ansätze abzielen.

Eine andere Variante bei wenig Zeit ist, statt des Worldcafés einen kürzeren Austausch mit der Gesamtgruppe im Stuhlkreis zu den Fragen durchzuführen.Als Abschluss kann auch der Text von Harald Welzer „Rettung der Welt – Was Sie sofort tun können“ aus der FAZ vom 27.12.2010 genutzt werden.

Wo ist das Problem?

Im Stationenlauf „Wo ist das Problem?“ setzen sich die Teilnehmenden mit Akteur*innen im Lebensmittelbereich tiefergehend auseinander. Anhand einer Vielzahl von Texten und Graphiken erfahren sie Details zu Machtkonzentrationen im Einzelhandel, zu Konzernen der Lebensmittelindustrie, zur Agrarlobby in Deutschland und zum Lobbying auf EU-Ebene. Die Informationen reflektieren sie jeweils mit der Frage: „Wo ist das Problem?“ Im Anschluss setzen sie die verschiedenen Akteur*innen miteinander in Beziehung und diskutieren, welche Auswirkungen die Machtkonzentration und die Verstrickungen auf unsere Lebensmittel haben.

Methodenbeschreibung zum Download:

Methodenbeschreibung_Wo-ist-das-Problem2

Für die ausführliche Beschreibung von Vorbereitung und Durchführung bitte die pdf Datei „Methodenbeschreibung“ öffnen.

Triebkräfte des Wachstums

Die Methode gibt anhand von kurzen fiktiven Geschichten Einblick in die Wachstumszwänge der kapitalistischen Marktwirtschaft. In drei Kleingruppen wird untersucht, welche Triebkräfte auf verschiedene Akteur*innen unseres Ernährungssystems (hier exemplarisch: Konsument*in, Unternehmer*in aus der  Milchwirtschaft und Politiker*in) wirken und wie sie diese reproduzieren. Anschließend werden die Ergebnisse in einem Schaubild zusammengetragen.

Vorbereitung
Die Geschichten der drei Akteur*innen werden auf drei Tischen im Raum verteilt (Material: Personenbeschreibung) und jeweils die entsprechende Moderationskarte mit dem Namen der Person dazugelegt. Auf jedem Tisch liegen außerdem Papier, Moderationskarten und Stifte. Folgende Begriffe (Triebkräfte) werden zunächst lose auf Karten an den Rand der Pinnwand gehängt:
Angst vor Arbeitslosigkeit / Konkurrenz / Nachfrage nach neuen Produkten / Produktivitätssteigerung / Profitorientierung / Stabilität der Sozialsysteme /
Standortwettbewerb / Verfügbarkeit „billiger“ Rohstoffe und Arbeitskräfte / Wachstumskultur / Wachstumspolitik / Werbung / Zinsen

Durchführung
1. Die TN teilen sich in drei selbst gewählte Gruppen auf. Jede Gruppe setzt sich an einen
der drei Tische und beschäftigt sich dort mit einem/r der drei Akteur*innen.
2. Die TN lesen sich zunächst die Geschichte durch. Anhand des beiliegenden Arbeitsauf-
trages tauschen sie sich dann über die Wachstumszwänge der jeweiligen Person aus.
Für die Präsentation bereitet jede Gruppe ein gemaltes Porträt ihres Akteurs/ihrer
Akteurin vor.


3. Die erste Gruppe präsentiert nun ihre Figur. Sie pinnt ihr Porträt an eine Pinnwand und
erklärt, welche Rolle sie im Ernährungssystem einnimmt (Konsument*in, Unternehmer*in,
Politiker*in). Entprechend der Aufgabenstellung auf den Arbeitsblättern erläutert die Gruppe,
warum und wie ihre Person zu Wirtschaftswachstum beiträgt. Im zweiten Schritt werden
von den am Rand hängenden Begriffen diejenigen der Person zugeordnet, von denen
sie angetrieben wird. Die Schritte werden durch die zweite und dritte
Gruppe wiederholt. Die Gruppen pinnen ihre Personen so an die Pinnwand, dass alle drei
Personen in einem Dreieck zueinander hängen. Falls einige der Begriffe (Triebkräfte) auf meh-
rere Personen zutrifft, können diese zwischen zwei Personen oder in der Mitte aller drei Per-
sonen angebracht werden. Die Teilnehmenden können nach jeder Präsentation vertiefende
Rückfragen an die jeweils präsentierende Gruppe stellen.

Danach werden die Begriffe/Triebkräfte des Wachstums, die evtl. übrig geblieben sind,
thematisiert und ggf. in das Schaubild eingefügt.


5. Zum Schluss wird das Schaubild, das bisher eine nationale Ökonomie darstellt, in den internationalen Kontext eingebettet. Insbesondere anhand der Triebkräfte „Standortwettbewerb“
und „Konkurrenz“ kann aufgezeigt werden, wie diese Triebkräfte auch im Verhältnis von
Staaten zueinander wirksam sind. Anhand der Karte „Verfügbarkeit ‚billiger‘ Rohstoffe und
Arbeitskräfte“ sollte auf Ausbeutungsverhältnisse zwischen globalem Norden und Süden
und auf die Ausbeutung der Natur (z. B. für die Futterproduktion) aufmerksam gemacht werden, die globales Wachstum überhaupt erst ermöglichen

Auswertung
Mögliche Diskussionsfragen auf der Grundlage
des Schaubilds sind:
– Woher kommen diese „Triebkräfte“ des Wachstums? Gab es sie schon immer?
– Wie „zwingend“ sind die Wachstumszwänge, in denen sich die Personen befinden? Welche Triebkräfte sind besonders entscheidend?
– Könnten die Figuren in ihrer jeweiligen Situation anders agieren? Wenn ja, wie? Unter welchen Umständen wäre das einfacher?
– Welchen Einfluss haben die Triebkräfte auf die Produktion unserer Nahrungsmittel?
– Haben wir als Gesellschaft ein Interesse daran, diese Triebkräfte zu verändern oder zu entschärfen? Wenn ja, wo haben wir eurer Meinung nach Möglichkeiten dazu?
– Wo seht ihr im gesellschaftlichen und internationalen Rahmen wirkmächtige Interessen und
Positionen, die einer Veränderung dieser Dynamiken entgegenstehen? Was macht sie eurer Meinung nach so wirkmächtig (vor allem im Globalen Norden)? Wo seht ihr Möglichkeiten, diese Machtkonzentration zu beschränken?

Varianten

Bei größeren Gruppen können pro Akteur*in zwei Kleingruppen gebildet werden, die an denselben Texten arbeiten und sich bei der Vorstellung vor der Gesamtgruppe ergänzen.
Bei Gruppen mit viel Vorwissen müssen die Triebkräfte nicht auf Moderationskarten vorgegeben
werden, sondern können von den Teilnehmenden selbst aus den Texten gefiltert werden. Auch können in diesem Fall bereits weiterführende Auswertungsfragen in die Arbeitsgruppen gegeben werden.

Zur Einleitung gehört der Hinweis auf die geschlossene Volkswirtschaft. Es geht also erst einmal
darum, wie die Akteur*innen im eigenen Land zu Wirtschaftswachstum beitragen. Zum Schluss der Methode sollte allerdings die Einbettung in die Weltwirtschaft thematisiert werden.
Es bietet sich an, sich für diese Methode inhaltlich gut vorzubereiten. Für den Einstieg empfehlen wir das Kapitel 5 „Triebkräfte des Wachstums“ aus Schmelzer/Passadakis 2011:Postwachstum (Material)
Zudem ist es sinnvoll, sich über Entwicklungen in der Milchwirtschaft als aktuelles Beispiel
zu informieren. Dazu eignet sich die Studie im Auftrag von Bündnis 90/Die Grünen (2015): Zukunft der Milcherzeugung in Deutschland, https://www.gruene-bundestag.de/fileadmin/medi/gruenebundestag_de/themen_az/agrar/PDF/BAR_Bericht_Zukunft_Milch_2015_final.pdf

Möglichkeiten zur Weiterarbeit

Weiterführend bietet es sich an, die Rolle der EU und ihre Agrarpolitik bei der Regulation von Wachstumstreibern zu thematisieren.

Kleine Bühnen, große Themen

Mit dieser Methode werden den Teilnehmenden verschiedene komplexe Themenbereiche aufgezeigt, die im Zusammenhang von Wirtschaftswachstum und Ernährung stehen. Dafür werden diese Themen in Kleingruppen bearbeitet und die Inhalte als szenisches Spiel den anderen Gruppen präsentiert.

Vorbereitung
Die Infoblätter werden ausgedruckt und ein Flipchart bzw. Metaplan und Marker werden bereit gelegt.

Durchführung

  1. Zu Beginn wird der Gruppe die Frage gestellt: Welche Themen fallen euch ein, wenn ihr Wachs-
    tum und Ernährung hört? Diese Frage wird auf einer Moderationskarte notiert und in die Mitte
    eines Flipcharts/Metaplans gelegt. Nun werden die TN gebeten, ihre Antworten auf dem Flipchart
    zu notieren. Dafür hat die Gruppe 5 Minuten Zeit.
  2. Anschließend wird die Gruppe in 3-5 Kleingruppen zu 3-5 TN aufgeteilt. Jede Gruppe erhält
    nun eines der Infoblätter, ohne, dass die TN die Themen der jeweils anderen Gruppen sehen
    können.
  3. Die Kleingruppen haben nun 25 Minuten Zeit, um die Texte zu lesen und sich darüber auszutauschen. Außerdem haben sie die Aufgabe, die Inhalte und wichtigsten Aussagen der Texte
    in Form einer kleinen Theatersequenz von 2-3 Minuten vorzubereiten. Hierfür sind unterschiedliche Räume bzw. Bereiche hilfreich, damit die Gruppen möglichst wenig voneinander mitbekommen.
  4. Während der Gruppenphase wird im Raum eine „Bühne“ vorbereitet. Je nach Möglichkeiten reicht
    eine mit Kreppband gezogene Linie auf dem Boden, um die Bühne darzustellen.
  5. Anschließend kommen alle Gruppen wieder zusammen. Die Szenen werden nacheinander vorgespielt und das „Publikum“ hat die Aufgabe, nach jeder Darstellung zu erraten, welches
    Thema dargestellt wurde. Um die Theatersequenzen einzuleiten, kann das „Publikum“ oder der/
    die Teamende vor jedem Durchlauf ein Startsignal geben. Ist die Sequenz zu Ende, kann
    dies mit einem Applaus unterstrichen werden.
  6. Nach jeder Präsentation und dem Erraten des Themas erläutern die darstellenden Gruppen
    jeweils, worum es in ihrer Auseinandersetzung ging und welche Aspekte ihnen wichtig waren.
    Dann folgt die nächste Gruppe nach dem selben Ablauf, bis alle Gruppen ihre Szenen präsentiert
    haben.

    Auswertung
    Alle TN schütteln ihre Rollen ab und die anleitende Person eröffnet einen abschließenden Austausch anhand der Leitfrage:

Varianten
Bei einer kleinen Gruppe oder sehr begrenzter Zeit können auch einzelne Themen ausgewählt
werden, es sollten aber wenigstens drei Präsentationen erfolgen.

Feld-Markt-Teller-Tonne

Die Methode hat zum Ziel, die verschiedenen Schritte von der Produktion über die Verteilung, den Konsum und die Entsorgung im Ernährungsbereich und deren Zusammenhänge zur wachstumsorientierten Wirtschaft zu beleuchten. Dafür tauschen sich die Teilnehmenden anhand verschiedener Fotos und ihren Assoziationen zu diesen aus und diskutieren über die Zusammenhänge von Wirtschaftswachstum und Ernährung.

Arbeitsmaterial zum Download:

Vorbereitung

Die Fotos werden ausgedruckt. Auf vier Tischen werden Flipcharts und Marker bereitgelegt und auf die Mitte der Flipcharts jeweils eines der Fotos geklebt.

Durchführung

1. Stille Diksussion (5 Min.)

Die Teilnehmenden laufen jede*r für sich um die einzelnen Tische herum und schauen sich die Bilder an. Sie haben dabei die Aufgabe, ihre Antworten auf die Frage: Welche Assoziationen/Themen/Gedanken rufen die Bilder in dir hervor? auf dem dazugehörigen Flipchart zu notieren. Dabei kannbereits Geschriebenes kommentiert und ergänztwerden.

2. Kleingruppenarbeit (ca. 20 Min.)

Im nächsten Schritt bilden sich zu jedem der entstandenen Plakate Kleingruppen. Diese fassen dieKommentare und Gedanken der Stillen Diskussionfür ihr Plakat zusammen und ergänzen anschlie-ßend weitere Ideen und Assoziationen anhand derLeitfrage: Welche Themen werden mit dem Bild und den Kommentaren angesprochen? Es kann hilfreichsein, die wichtigsten Aussagen auf dem Flipchart zu markieren oder an einer Stelle zusammenfassend neu zu schreiben.

3. Präsentationen (ca. 25 Min.)

Anschließend präsentieren die Kleingruppen nacheinander die Zusammenfassungen der Plakate inder Reihenfolge Produktion, Verteilung, Konsum,Entsorgung. Dabei werden die Plakate von links nach rechts nebeneinander aufgehangen. Sofernvon den Gruppen noch keine Überschrift für ihr Plakat genannt wurde, kann der/die Teamer*innach allen Präsentationen die Plakate mit den vor-geschlagenen Überschriften bezeichnen, in dem er/sie jeweils eine Moderationskarte mit „Produktion“,„Verteilung“, „Konsum“, „Entorgung“ über das ent-sprechende Plakat hängt.Während der Präsentationen können Verständnisfragen gestellt werden. Eine weiterführende Diskussion sollte jedoch an dieser Stelle noch nichterfolgen. Dies geschieht im letzten Schritt.

4. Auswertung und Diskussion (ca. 20 Min.)
Wenn alle Schaubilder hängen, diskutiert die Gruppe gemeinsam über die Inhalte und Zusammenhänge. Dafür können folgende Fragen als Impulse von der/dem Teamenden eingebracht werden:
– Was denkt ihr zu dem Schaubild?
– Welche Zusammenhänge seht ihr zwischen den verschiedenen Plakaten?
– Welche Aspekte seht ihr problematisch? Was glaubt ihr, wie kommt es zu diesen?
– In welchen Situationen und Orten sind die Dinge, die ihr identifiziert habt, in der Realität erfahrbar und sichtbar?
– Was glaubt ihr, welche Rolle könnte Wirtschaftswachstum in diesem Zusammenhang spielen?
– Gibt es Aspekte, die fehlen?
– Kennt ihr alternative Ansätze und Möglichkeiten entlang der Produktionskette?


Möglichkeiten zur Weiterarbeit
Es kann mit der Methode „Triebkräfte des Wachstums“ weitergearbeitet werden. Die Gruppe
kann sich auch direkt mit alternativen Ansätzen im Bereich des Lebensmittel- und Ernährungssektors auseinandersetzen.

Das koloniale Buffet

In dieser Methode gehen die Teilnehmenden der kolonialen Geschichte verschiedener Nahrungsmittel auf die Spur. Nach einer Verkostung und Assoziationsphase arbeiten sie anhand von Texten Informationen heraus und präsentieren sie sich auf interaktive Weise. Dadurch erhalten sie Einblicke in die historischen Hintergründe und kolonialen Kontinuitäten unseres Ernährungssystems.

Ablauf

Vorbereitung
Die Texte werden in ausreichender Anzahl für die Teilnehmenden ausgedruckt. Es werden Ecken im Raum für die Kleingruppenarbeit vorbereitet. In jede Ecke werden jeweils die Texte zu den Nahrungsmitteln Mais, Erdnuss und Schokolade gelegt. Auf jedem Tisch werden zudem rechteckige Moderationskarten (halbiert, pro Tisch eine Farbe) und Stifte bereitgelegt. In der Mitte des Raumes wird ein Buffet aufgebaut, auf dem sich verschiedene Nahrungsmittel befinden, die die Produkte aus den Texten enthalten, bspw. Erdnussflips (Mais, Erdnüsse), Schokolade, Popcorn, etc.

Durchführung (45-55 Minuten)
1. Zunächst gruppieren sich die Teilnehmenden um das Buffet in der Mitte des Raumes. Sie schauen sich die verschiedenen Produkte an und probieren sie.
Dazu stellt die/der Teamende die Fragen:
– „An was denkt ihr, wenn ihr Produkte seht und probiert?“
– „Welche weiterführenden Assoziationen habt ihr?“

Nach etwa 5 Minuten fasst die anleitende Person die Assoziationen kurz zusammen und leitet in die Kleingruppenarbeit über. Dazu bittet sie/er die Teilnehmenden, sich nach Interesse (aber auch möglichst gleichmäßig) auf die drei Ecken/Produkte zu verteilen.

2. Nun bekommen die Teilnehmenden 20-30 Minuten Zeit, ihren Text zu lesen und die für sie spannenden Informationen herauszuarbeiten. Sie bekommen den Auftrag, die wichtigsten und interessantesten Informationen auf die Moderationskarten zu schreiben. Dabei sollen diese so geknickt werden, dass sie die Form kleiner Aufsteller (wie Beschriftungen von Gerichten auf einem Buffet) haben.

3. Nach der Kleingruppenphase versammeln sich alle Teilnehmenden erneut um das Buffet. Nacheinander stellen sie nun ihre Aufsteller zu den Produkten vor und präsentieren kurz die wichtigsten Informationen aus ihren Kleingruppen. Die anderen Gruppen bekommen nach jeder Präsentation die Möglichkeit, Rückfragen zu stellen.

Auswertung (15 Min.)
Zur Auswertung setzen sich die Teilnehmenden in einen Stuhlkreis. Hier können die folgenden Fragen gestellt werden:
– Was waren neue Informationen für euch? Was fandet ihr besonders interessant?-
– Welche Gemeinsamkeiten seht ihr zwischen den Nahrungsmitteln?
– Welche Bedeutung hat die Ausbeutung von Menschen und Natur in der Produktion von Nahrungsmitteln?
– An welchen Stellen seht ihr Verbindungen zum Thema Wirtschaftswachstum?
– Welche Rolle spielt die Geschichte der Nahrungsmittel noch heute?
– Wie könnte mit dieser Geschichte umgegangen werden?

Zum Schluss fasst die anleitende Person die Diskussion zusammen und rundet die Methode damit ab.